Naturnahe Gärten helfen Igel durch den Winter

Foto: NABU/Andreas Bobanac
Foto: NABU/Andreas Bobanac

Im Herbst fragen sich zahlreiche Menschen beim Anblick eines Igels, ob das Stacheltier wohl lebend über den Winter kommen wird. Grund hierfür ist, dass die meisten Igel erst im August und September geboren werden. Kommt ein Tier erst spät zu Welt, kann es im Oktober dann noch keine 500 Gramm wiegen und muss sich beeilen noch ausreichend Fettpolster für den Winterschlaf anzulegen. Diese, eigentlich nachtaktiven, Tiere können im Oktober daher gelegentlich auch tagsüber beobachtet werden.

Der Igel steht unter Schutz und darf nicht ohne weiteres eingefangen werden. Nur, wenn das Tier zweifelsfreihilfsbedürftig, also beispielsweise auffallend unterernährt oder krank ist oder noch ein Säugling mit geschlossenen Augen ist, darf es kurzfristig in Pflegegenommen werden. In den meisten Fällen reicht aber oftmals eine Zufütterung mit fleischhaltigem Katzen-Nassfutter.

Wer Igeln wirklich langfristig helfen will, kann im eigenen Garten für den notwendigen Lebens- und Nahrungsraum sorgen. Ideale Igelgärtensind naturnah gestaltet und bewirtschaftet. Sie bestehen aus vielen Naturelementen wie Hecken, einem Teich, Obstbäumen, einer Steinmauer oder einer artenreichen Wiese. Das, was in den meisten deutschen Gärten an Ziersträuchern wächst, wird bereits unfruchtbar gezüchtet oder die Früchte werden nicht reif; die Blätter sind für die heimischen Insekten ungenießbar. Auf den heimischen Gewächsen jedoch tummeln sich Insekten und Spinnen, so dass Igel einen reichgedeckten Tisch finden. Ganz oben auf ihrem Speiseplan stehen Schnecken, Raupen und Mäuse.

Damit Igel im Hebst genug Nahrung finden können muss auf chemische Bekämpfungsmittel verzichtet werden. Auch künstliche Verstecke werden jederzeit gerne angenommen - nicht nur für den Winterschlaf. Die sogenannten Igelburgen können auch leicht selbst gebaut werden oder sind in unterschiedlichsten Ausführungen auch im Fachhandelerhältlich.