Zahlreiche Amseln sterben am Usutu-Virus

Foto: NABU/M. Beusch
Foto: NABU/M. Beusch

Auch in diesem Jahr setzt sich das Vogelsterben durch das tropische Usutu-Virus weiter fort. Besonders Amseln sind betroffen. In den vergangenen Jahren lag der Verbreitungsschwerpunkt des Virus entlang des Ober- und Niederrheins. Nun ist erstmalig eine sehr starke Ausbreitung zu beobachten, bei der besonders viele Tiere in  Niedersachsen und Hamburg betroffen sind. Alleine in Niedersachsen wurden bis Ende August fast 2000 Verdachtsfälle gemeldet. NABU und Tropenmediziner bitten die Bevölkerung, kranke oder verendete Tiere unter www.nabu.de/usutu-melden zu melden und möglichst zur Untersuchung einzusenden.

 

Um die tatsächliche Ausbreitung des Virus dokumentieren zu können, ist es wichtig, möglichst viele Verdachtsfälle im Labor bestätigen zu können. Entsprechende Untersuchungen nehmen das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNI) sowie manche veterinärmedizinischen Untersuchungsämter vor. Beim BNI sind in diesem Jahr bereits 174 möglicherweise am Usutu-Virus verendete Vögel eingesandt worden. Sie werden derzeit untersucht. In einigen Fällen konnte das Virus im Labor bereits nachgewiesen werden.

 

Leider kann man bei Vögeln Usutu-Infektionen weder verhindern noch behandeln. Es bleibt lediglich die einmalige Chance zu nutzen, die Auswirkungen einer für Deutschland neuen Vogelkrankheit auf wildlebende Vogelarten zu dokumentieren und deren Folgen abzuschätzen. Ziel ist es, neuartige Gefährdungsursachen für Vogelarten mit anderen Bedrohungen wie Klimawandel und Lebensraumverlust vergleichen und beurteilen zu können. 

 

Das von Stechmücken auf Vögel übertragene Usutu-Virus verbreitet sich seit 2011 in Deutschland.  Für Menschen stellen durch Mücken übertragene Usutu-Viren nach derzeitigem Kenntnisstand keine gesundheitliche Gefahr dar. Tote Vögel sollten nur mit Schutzhandschuhen oder einer umgestülpten Plastiktüte gegriffen werden. 

 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.nabu.de/usutu