Distelfalter auf Deutschlandtour

Bild: NABU/Britta Rabe
Bild: NABU/Britta Rabe

Ganz gegen den Trend zeigt sich eine Schmetterlingsart dieses Jahr besonders häufig: Der farbenprächtige Distelfalter. Grund ist ein Masseneinflug aus dem Süden. Denn, obwohl er als einer der wenigen Schmetterlingsarten fast auf dem ganzen Erdball verbreitet ist, verträgt er keinen Frost.

Jedes Frühjahr wandern die Distelfalter deshalb mehrere Tausend Kilometer neu aus dem Süden ein, mal sind es mehr, mal weniger. So können innerhalb von einer Stunde manchmal einige dutzend, oder aber auch hunderte Tiere beobachtet werden. Der diesjährige Einflug nach Europa konzentrierte sich auf eine östliche Route über Israel, Zypern und den Balkan. Folglich traten die Distelfalter auch bei uns zunächst im Osten auf. Viele zogen nach Norden und Westen weiter. Ihre lange Reise sieht man den Tieren an, die zarten Flügelsind dann stark zerzaust und wirken blass.

Auch in der Region Heide-Wendland können die Faltermomentan vermehrt beobachtet werden. Das ist darauf zurück zu führen, dass die Bedingungen für die Raupenentwicklung in Nordafrika in diesem Jahr sehr gut waren. Die Distelfalter lassen sich besonders an Stellen mit reichem, duften dem Blütenangebot beobachten. Es sind im Moment vor allem blühende Ligusterhecken. Bald legen die Distelfalter ihre Eier ab, die nächste Generation schlüpft in den kommenden Wochen. Im Spätsommer ziehen diese Falter dann wieder nach Süden. Naturfreunde haben also noch einige Wochen Gelegenheit, Distelfalter zu beobachten.